Irgendwie habe ich seit Jahren schon keine Lust
mehr zu nichts.
Mein Tagesablauf sieht so aus: Ich stehe um
06:30 Uhr auf, gehe mit den Hunden, schmeisse
meinen Sohn aus dem Haus, Frühstücke, hau
mich wieder hin und schlaf noch eine Stunde.
Dann wird es Zeit mich für die Arbeit fertig zu
machen, fahre zur Arbeit, freue mich auf meinen
Feierabend, komme nach Hause, hau mich auf
mein Sofa, esse zu Abend, gehe mit den Hunden
raus, ärgere meinen Sohn und dann Fernsehen
gucken. Ein bisschen nebenbei im I-net surfen
und dann ab ins Bett.
Wochenende sieht meist so aus, das ich eine
Stunde länger schlafe, mich dann die Hunde
wecken, weil sie raus wollen, ich mit den Hunden
Brötchen hole, kurz Frühstücke mich wieder ins
Bett lege und noch ein stündchen schlafe. Dann
stehe ich auf, mach das nötigste im Haushalt und
warte darauf, das sich mein Sohn nach unten zu
mir bequemt, damit wir einkaufen können. Dann
ist es meist schon 14:00 Uhr. Danach den Einkauf
wegräumen, aufs Sofa schmeissen, die Glotze an
und darauf warten, das ich mit den Hunden raus
kann. Dann wieder aufs Sofa vor die Glotze und
der Samstag ist gelaufen. Der Sonntag sieht nicht
viel anders aus, ausser das ich da keine Brötchen
hole.
Manchmal bekomme ich schon gar nicht mehr mit,
wie schnell die Zeit um ist.
Nun bin ich von jemandem gefragt worden, ob wir
nicht mal was zusammen machen wollen. Öhm ja
nee, wann soll ich den denn noch dazwischen
quetschen? Zwischen meinem heiligen Sofa und
meinem heiligen TV Programm? Und vor allem, wo
soll man hin? Ich mag nicht gerne in Bistros oder
Kneipen gehen, die Zeiten sind irgendwie vorbei.
Abgesehen davon kostet das alles Geld, was ich
im Moment nicht ganz so locker sitzen habe.
Abgesehen davon ist es ein Mensch, den ich einmal
getroffen habe und wir uns da schon nichts zu sagen
hatten.
Manchmal habe ich so Tage, da könnte ich Bäume
ausreissen (an ca. 5 von 365 Tagen) und manchmal
(an 360 von 365 Tagen) bin ich froh, wenn ich meine
Ruhe habe.
Irgendwie fühle ich mich so ausgebrannt. Dazu kommt
ja noch, das ich durch meine frühere Arbeit bei der
hiesigen Kripo einen an der Klatsche habe. Wenn ich
mich nicht wohl fühle, dann bekomme ich Panik und
muss schnell nach Hause. Nur wie soll man das einem
anderen Menschen mal eben so erklären? Ich höre
jetzt schon die Gegenargumente: Ach, ist doch alles
nicht so schlimm, das bekommen wir doch schon hin
etc. pp.
Nur, was das wirklich für eine Belastung ist, für einen
selbst und für andere, das wird manch einem gar nicht
so bewusst.
So, fertig mit Jammern.