und nach drei diesesmal sehr arbeitsreichen tagen und wieder auf gepackten koffern sitzend endlich wieder zeit, ein paar zeilen zu tippen. dem geneigten mitverfolger wird sicher nicht entgehen, dass die bisher präsente ironische spitze zunge ein wenig der milderen sichtweise weicht; woraus man wohl erahnen kann, wo ich mich wohler fühle
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es ist um einiges grüner hier in westjava, äquatorial feucht-heiße 36°C und zur zeit rainy season, dass heißt der himmel öffnet schon mal unversehens sein schleusen und man braucht sich dann ums hemdenwaschen keinen kopf mehr zu machen. es ist aber trotzdem ein "geiles gefühl" in sekundenbruchteilen vom warmem regen bis auf die haut aufgeweicht zu werden
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Der menschenschlag ist mir hier immens sympathisch, sehr entspannt und durchaus sehr findig, mit dem wenigen was da ist, stets das beste zu machen. und wunderbar; du hast ein lächeln und du bekommst auch immer eines zurück. vieles muss auch aufgrund der bisweilen abenteurlichen srassenverhältnisse langsamer gehen.
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improvisiert wird allenthalben, wie zum beispiel bei der stromversorgung (scheiss auf zähler, aber gummisohlen sollte man schon haben)
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bei der reifenreparatur (kostet 1 €, hält 20.000 km. nicht wie bei uns 250€ und hält auch nur bis zum nächsten nagel)
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hungern braucht man auch nicht, an jeder ecke und auch zwischen den ecken werden satay, diverse nasis und groengs angeboten, allerdings sollte man dann den mit immodium bestückten patronengurt bereithalten, wenn man den imbiss wagt
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beeindruckend fand ich auch die alternativen wege bei der geflügelzucht....das flüssige braungraue ist übrigens die lokale kanalisation....
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auch sonst sieht man dinge viel weniger verspannt, ein büro kann auch schon mal anders aussehen und auch der kleine elektroladen hat etwas für sich. mit den beiden netten herrn liess es übrigens trefflich plaudern...und es funktioniert auch so. wir kommen oft mit unserem hightech-anspruch und präzisionszwang und die jungs in badelatschen. und machen uns mit einem ganz anderen pragmatismus ganz gehörig nass.....
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leider wird nun bald diese weite mit ihrem liebenswerten menschen und ihren enldosen reisfeldern, ihren sanften hügelketten und vulkanen wieder 8000 meilen von mir entfernt sein und ich weiss noch nicht so recht, wie mir die eingliederung und resozialisierung in unsere wundervolle bundesrealität gelingen wird.
vermutlich werde ich in ostwestfalen erneut mit meinem mitgebrachten lächeln auflaufen und die weite der welt den daheimgebliebenen engen schädeln nicht vermitteln können. aber man soll ja nie aufgeben
und immer schön entspannt bleiben.
aber es sind ja noch fünf tage, eine zugfahrt, drei flüge, drei metropolen und zwei länder bis zuhause....