Irgendwie ist Bremen näher am Wasser
gebaut als ich dachte *tiefdurchatme*
Eine Geschichte mit meinen Eltern könnte
ich auch noch zum Besten geben. Ich hege
meinen Eltern gegenüber immer größeren
Groll, für alles das, was mir angetan wurde.
Und ja, heute kann ich sagen, das meine
Eltern dafür verantwortlich sind, was aus
mir geworden ist, denn Sie sind in der
Verantwortung. Nur kann ich es meinen
Eltern nicht mehr direkt sagen, da sie beide
tot sind. Meine Mutter starb sehr früh im
Alter von 41 Jahren und mein Vater starb
vor 5 Jahren.
Wenn meine Eltern miterlebt hätten, wie
ich meinen Sohn erziehe und wie ich ihm
helfe und ihn unterstütze, da könnten sie
sich eine große Scheibe von abschneiden.
Ist meine Meinung. Andererseits muss
ich aber auch sagen, das die Erziehung
von Kindern vor 40 Jahren eine andere
war. Mein Sohn hat in alles Einblick und
hat ein Mitspracherecht. Dieses Privileg
wurde uns damals verwehrt, was ich als
großes Manko ansehe.
Mein Problem dabei ist, ich kann mich mit
niemandem mehr darüber austauschen
kann.
Bei meinem Sohn sieht das etwas anders
aus, daher versuche ich mit allen Mitteln
ihm zu zeigen, das man seinen Groll auch
mal beiseite schieben muss um seinem
Gegenüber die Hand oder wenigstens ein
Seil reichen zu können. Dabei geht es nicht
immer nur um verzeihen sondern für sich
selber einen Weg zum inneren Frieden zu
finden.
Leider sperrt sich mein Sohn noch sehr
dagegen und ich bin da auch ein bisschen
mit meinem Latein am Ende. Manchmal
denke ich, er schluckt meine Argumente
um dann zu sehen, das er es immer noch
nicht verstanden hat. Nur in 10 Jahre, wenn
er dann vielleicht so weit ist, könnte es zu
spät sein.
Ich erwarte nicht, das beide wie Vater und
Sohn sind sondern Kumpels. Denn das Ding
mit Vater und Sohn ist gelaufen. Sein Vater
hat mir Bilder geschickt von da, wo er jetzt
ist und die Bilder haben gezeigt, das er da,
wo er jetzt ist, sein Glück gefunden hat und
wenn es am anderen Ende der Welt ist, dann
ist es so. Dann muss man halt das Beste
daraus machen und vielleicht mal gucken,
ob man sich irgendwann einen Flug bucht
und dahin fliegt. Auch für meinen Sohn
könnten sich dann ganz andere Blicke in
eine Welt bieten, die ich ihm so nicht
bieten kann. Das kann er aber wiederrum
durch seinen Vater.
Also Tipps wie ich es meinem Sohn ver-
klugfideln kann, sind erwünscht. So, jetzt
versuche ich meine Wohnung wieder trocken
zu legen.