weil hier noch nix steht oder bei geht so geht (vorübergehend) nix mehr...

ursprünglich wollte ich nur ein zimmer renovieren, aber da ich mein bett ohnehin abbauen musste, ergab sich in meiner winz-wohnung direkt mal stellfläche und so können nun die möbel von einem raum in den nächsten geschoben und der plan auf drei zimmer erweitert werden.

in zimmer eins hab ich erstmal ein neues hobby ausprobiert: man hole die alte tapete mühsam runter – wobei man als vormals verwöhnte altbaubewohnerin lernt, dass es bei betonwänden nicht einfach mit unten anfassen und mal kräftig ziehen getan ist – ohne wasser und spachtel geht nix. dann tapeziere man neu, trage die farbe auf, komme dort wieder an, wo man angefangen hat und entdecke, dass die bereits angetrocknete farbe einer gesprungenen keramikglasur ähnelt. das heimwerkerinnenbauchgefühl mahnte zwar vorher zum verdünnen, aber auf dem bottich stand „gebrauchsfertig, nicht verdünnen“. jetzt bloß nicht durchdrehen. *heul* man fange einfach von vorn an – wasser, spachtel und alles wieder runterholen, neu tapezieren und streichen, zur abwechslung mit anderer farbe. ergebnis: annehmbar, aber der spaß hielt sich beim zweiten mal doch schon in grenzen. hobby verworfen? nicht ganz, nur standort wechseln. (im übrigen ein hoch auf die gute alte geleimte wandfarbe, mit welcher ich nie, nie, nie! probleme hatte. nur leider nahm man von dieser immer was mit, wenn man zwischen wand und bett nur 20 zentimeter platz hat.)

ab in zimmer zwei: schon mal ein altes oma-buffet gewuchtet? ich nicht - man ziehe „einfach“, danke den vormaligen handwerkern, dass sie für die türschwellen ganz weiches holz verwendet haben und hoffe, dass es irgendwann mal als „gebrauchsspuren“ durchgeht.*g* übung macht den meister – zwei bahnen anfeuchten, eine zigarettenlänge einweichen lassen und die bahn lässt sich fast ohne spachteln abziehen – spaßpegel steigt, flacht aber nach 12 stunden leiter rauf und runter doch auch wieder ab.

wenn man dann in zimmer eins auf der gästematratze zwischen all den möbeln darniedersinkt, kann man statt schäfchen mal alle knochen durchzählen, man spürt sie nämlich deutlich. nur zum einschlafen reichts irgendwie nicht – ein nasenloch ist zu, das andere, samt rachen, brennt bei jedem atemzug. oh gott, hatte ich nicht was von allergenen in diesen fertigfarben gelesen? albtraumhaft sah ich mich schon wieder in zimmer eins mit spachtel und wasser. doch die nächtliche flucht ins abtapezierte zimmer zwei brachte nicht wirklich besserung…juhu, doch nur der heuschnupfenbeginn. genug gejammert? ach, da geht noch was – wenn man nach dieser bescheidenen nacht feststellt, dass man sich früh nicht mehr schmerzfrei anziehen kann, kommt man drauf, dass die sehnenscheidenentzündung im linken daumen ein großes „pause“-schild ist, das der alternde körper mit letzter kraft hochhält.

"geht doch!"? klar, aber erst morgen oder übermorgen oder....

Ich habe es mir gespart noch mal zu tapezieren. Die Wände sind gut
in Schuss, die Tapetenlagen (5lagig und Wasserfest) in mühevoller
Kleinstarbeit runtergeholt, Eimer farbe angemischt und so gegen die
Wand geschmissen.

Tapeten gehen gar nicht mehr.

die knochen sind erholt und die farbe längst trocken. ein rausch von farben durchzieht die heiligen hallen - von fruchtigem mango über ein sattes grün bis zum hochofen-orange.

noch paar möbel repariert, geölt bzw. neuen anstrich verpasst, alles bissl umgestellt und blümchen gepflanzt.



*fertsch*

maria, das klingt ganz toll, aber da brauchts eben auch die passenden wände. die hier sehen aus wie schweizer käse, überall große luftlöcher.*g*
aber sag mal, muss man die farbe nicht auch irgendwann runterholen oder kann man endlos neu überstreichen? bei farbigen wänden oder wenn viele schichten farbe drauf sind, könnte ich mir vorstellen, dass die auch mal runter müsste, oder? muss man die dann abwaschen?