Der vorbildliche zwölfte Mann

Sich für eine Fußball-EM zu qualifizieren, ist ein beschwerlicher Weg. In einem Zeitraum von fast zwei Jahren spielen die Mannschaften in Gruppen um die Teilnahme. Schon alleine deswegen gebührt den Qualifikanten Respekt. In den Turnierspielen sieht man die unterschiedlichsten Voraussetzungen mit denen die Teams gegeneinander antreten. Wie groß ein Unterschied sein kann, zeigte sich im Spiel Spanien gegen Irland. Mit einem 4:0 unterlagen die Iren völlig überfordert den Roten. Da die Fußballer von der grünen Insel bereits ihr zweites Spiel verloren haben, ist ihre vorzeitige Abreise besiegelt.

Die irischen Fans waren und sind natürlich enttäuscht. Jedoch stimmten Tausende ihre Gesänge gegen Ende des Spiels an, die das Stadion erschauern ließ. Sie feierten ihre Mannschaft, wohl wissend dass diese nicht über die fußballerischen Mittel verfügten, um im Turnier bestehen zu können. Es gab keine Pfiffe, keine Buhrufe. Es wurden keine Feuerwerkskörper durch die Gegend geworfen oder irgendwelche Gegenstände aufs Spielfeld. Es gab keine Ausschreitungen zwischen irischen und spanischen Fans. In Kameraeinstellungen sah man sie friedlich miteinander unterhalten. Sichtlich bewegt bedankte sich ein irischer Spieler in einem Interview bei den Fans für ihre Unterstützung.

Die irischen Fans – für mich ein vorbildlicher zwölfter Mann.



Balmung